Der Sachsenhain wird 1934/35 als Gedenkstätte für die im Jahre 782 bei dem sogenannten Verdener Blutbad hingerichteten Sachsen in der damaligen Gemeinde Dauelsen angelegt. Nach den Fränkischen Reichsannalen sollen es 4.500 Sachsen gewesen sein. Obwohl der genaue Ort der Hinrichtung nicht bekundet ist, wird auf Betreiben der Machthaber des 3. Reiches der Sachsenhain am Westrand von Halsmühlen an der Halse – 3 km nördlich des Stadtzentrums – auf einer etwa 17 ha großen Fläche angelegt. Hierzu schafft der damalige „Freiwillige Arbeitsdienst” 4.500 monumentale Findlinge an Ort und Stelle. Sie werden aus allen Teilen Niedersachsens mit der Eisenbahn nach Verden transportiert.
Den Mittelpunkt des Sachsenhains bilden mehrere historische reetgedeckte niedersächsische Bauernhäuser, die an ihren bisherigen Standorten abgebrochen und hier wieder aufgestellt worden sind. Das Hauptgebäude stammt aus Pattensen (Krs. Winsen (Luhe). Die Häuser zur Linken und zur Rechten kommen aus Nindorf (Krs. Verden) und Blockwinkel bei Bassum. Ein Schafstall sowie ein Speicher werden aus Schnepke (Krs. Diepholz) nach Dauelsen geschafft. Nach dem Zusammenbruch 1945 übernimmt die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers diese Anlage und richtet hier den „Evangelischen Jugendhof Sachsenhain” als Tagungsort und Begegnungsstätte ein. 1950 wird er feierlich eingeweiht. 1964 entsteht zusätzlich eine mit Reet gedeckte Kapelle mit freistehendem Glockenstuhl.
Am 08. Mai 1976 vernichtet ein Großbrand das Haupthaus und das westlich danebenstehende Marschenhaus. Beide Gebäude lässt die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers äußerlich in ihrer ursprünglichen Gestalt wieder aufbauen. Wegen der Feuersgefahr erhalten sie jedoch ein Ziegeldach. Völlig neu ist das Allerhaus mit Schlafräumen, das im Herbst 1979 eingeweiht wird.
Der Sachsenhain und das angrenzende Gebiet werden mit Verordnung vom 14.03.1938 unter Landschaftsschutz gestellt. Er ist seither ein beliebtes Ausflugsziel.
Quelle: Edmund von Lührte – Die Stadtentwicklung Verdens im 19. und 20. Jahrhundert
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