Im Jahre 1866 wird in Verden die Gasanstalt errichtet, und zwar zunächst mit einer Produktion von nicht mehr als 100 cbm je Tag für die Straßenbeleuchtung. Als Ende des 19. Jahrhunderts das bis dahin verwendete offene Licht des Schnittbrenners durch die Erfindung des wirtschaftlicheren Gas-Glühlichtes mit einer unverhältnismäßig höheren Lichtausbeute ersetzt wird, hält es auch Einzug in die Wohnungen der Stadt. Jetzt wird auch das „Gaskochgerät” allgemein gebräuchlich, und die Gaswerke nehmen einen gewaltigen Aufschwung. 100 Jahre – bis 1966 – wird auf dem Grundstück der Stadtwerke „Am Allerufer” Gas produziert und zuletzt in zwei großen Niederdruck-Gasbehältern (Gasometern mit 1.100 cbm und 5.000 cbm Fassungsvermögen) gespeichert. Die dafür erforderliche Kohle wird mit dem Schiff angeliefert. 1966 erfolgt schließlich die Umstellung der Gasversorgung der Stadt Verden auf Erdgas. Das Erdgas wird über zwei Hochdruckleitungen von der Ferngasleitung östlich der Stadt angeliefert. Die nicht mehr benötigten Einrichtungen auf dem Grundstück der Stadtwerke werden schließlich abgebrochen. Für den technischen Bereich ist 1973 ein neues Büro enichtet worden. Wahrend das ehemalige Gas-Reiniger-Gebäude im Norden bereits 1970 als sanitäres Lager von der Firma Willi F. Meyer erworben wird, wird der südliche Teil des Stadtwerkegrundstückes zum Bau der KAUFHALLE (Neubau 1975) veräußert. Die Krananlage dient noch bis 1979 gelegentlich zur Entladung von Futtermitteln für das Anton-Höing-Kraftfutterwerk „Niedersachsen” und wird schließlich 1983 abgebrochen. 2013 erfolgte der Umzug zum neuen Standort an der Weserstraße.
Quelle: Edmund von Lührte – Die Stadtentwicklung Verdens im 19. und 20. Jahrhundert
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